In der Reihe «Kafi mit» rücken wir die Menschen hinter der Stiftung zkj ins Rampenlicht. Heute im Fokus: unser Geschäftsführer Urs Achermann. Über 100 Tage lang war er in unseren Institutionen und bei Partnern vor Ort, um Einblicke zu gewinnen und Meinungen einzuholen. In dieser Ausgabe ist er es, der Rede und Antwort steht.
Urs, wie hast du die Stiftung zkj in den ersten Monaten erlebt? Kannst du uns drei Schlagwörter nennen?
Vielfältig, überaus komplex und äusserst befriedigend. In der Zwischenzeit habe ich 14 von 16 zkj-Institutionen besucht. Nach jedem Besuch war ich erfüllt und energetisiert. Es ist beeindruckend, wie viel Kompetenz und Engagement in den einzelnen Institutionen vorhanden ist. Dies alles in so kurzer Zeit auf die Weise zu erfahren, ist einmalig und beeindruckend. Ich frage mich manchmal, ob das all den Mitarbeitenden so bewusst ist, was für eine Ausnahmesituation die Stiftung zkj in der Kinder- und Jugendhilfe darstellt. Ein solch breites Angebot, mit solch grossartigen Kompetenzen kombiniert, ist absolut einmalig.
Diese Vielfalt führt auch dazu, dass der gesamte Betrieb aller 16 Institutionen eine grosse Komplexität mit sich bringt. Es gibt unzählige Anspruchsgruppen mit teils divergierenden Interessen. Kommt dazu, dass sich die Dynamik und Herausforderungen in den vergangenen Jahren stark erhöht hat. Die absolute Anzahl Fälle an Zuweisungen hat zugenommen, ebenfalls die Schwere der einzelnen Fälle (Komorbidität bzw. Begleitstörungen). Und - als wäre das nicht schon genug anspruchsvoll - verschärft der Fachkräftemangel die aktuelle Situation teils massiv. Unabhängig aller Herausforderungen wurde ich überall herzlich und wohlwollend empfangen. Ich möchte sogar von einer ausgesprochenen Willkommenskultur bei der Stiftung sprechen. Meine ersten drei Monate waren dadurch sehr befriedigend; ich fühle mich am richtigen Ort.
Auf welche «Branchentrends» müssen wir Antworten finden?
Ich wünsche mir, dass die Stiftung als gesamtes präsenter wahrgenommen wird und sich auf allen Ebenen stärker bemerkbar macht. Nach innen mehr Identität entwickelt und nach aussen stärker als Kompetenzzentrum auftritt. Die Stiftung zkj stellt in der «Branche» eine Ausnahmesituation dar, entsprechend sollte sie ein Zugpferd sein und in ihren Aktivitäten voran gehen. Speziell auch in der Angebotsentwicklung neue Wege ausprobieren, Referenzfälle schaffen und sich für eine gesunde und nachhaltige Entwicklung der gesamten Branche einsetzen. Dies schliesst mit ein, sich auch für bessere Arbeitsbedingungen für Menschen in sozialen Berufen zu engagieren.
Du strotzt vor Ideen und Engagement – woher holst du die Energie?
Ich verbinde mich gerne mit Menschen, höre aktiv zu und versuche, Potentiale freizulegen, dabei neue Perspektiven einzunehmen und mutig anders zu denken. Ein solches Vorgehen ist meist ein Jungbrunnen, für sich selbst, aber auch bei den verbundenen Menschen. Das schafft und gibt Energie. Zudem schöpfe ich viel Kraft aus der Bewegung. Ich mache viel Sport, zu Fuss und auf dem Bike.
Wann kommen dir die besten Einfälle?
Definitiv aus Gesprächen mit Menschen, je differenzierter und angeregter, umso besser.
Deine Lieblingszutat für eine positive Unternehmenskultur?
«Zäme» … ich gebe gerne Impulse, die sich dann wunderbar gemeinsam weiterentwickeln und in die Tat umsetzen lassen.
Das beste Feedback, das du jemals von Mitarbeitenden erhalten hast?
Das beste Feedback erhalte ich dann, wenn Mitarbeitende ihr Potential entfalten, sich wohlfühlen, lachen und mit voller Energie an sich glauben und Neues ausprobieren.
Zum Schluss
Das wollte ich schon immer mal machen: Ein Filmfestival organisieren, das Menschen zum Weinen bringt und ganz viele magische Momenten schafft.
So trinke ich meinen Kaffee: Am liebsten schwarz, heiss und mit einem feinen Guetzli :-)
Vielen Dank Urs für deine Zeit!